Dokumentation
Tätigkeiten der Arbeitsgruppe Lebensraum im Jahr 2014
Revierbesichtigungen und Revierberatungen mit Herrn Wildmeister Artur Amann am 15. März und
am 03. Mai 2014
Im Rahmen der Umsetzung des RRS-Lebensraumgutachtens hat die Arbeitsgruppe Lebensraum ihre Arbeit vor 1 ½ Jahren aufgenommen.
Zielsetzung der AG
Die 5 Pilotreviere im Rotwildgebiet Spessart
Verp. Staatl. EJB Alsberg mit Angliederung
Flächen: Wald: 380 ha Feld: 155 ha Wasser: 0 bejagbare Fläche 536 ha
Äsungsflächen: 2,75 ha im Feld / 1,05 ha im Wald,
Schneisen/Erdwege 300 m, Wegränder und Polderplätze 5 000 m
Ruhezonen: keine / beruhigte Zonen ja.
Pächter: Roland Hacker, Birkenhainer Str. 4, 63628 BSS-Alsberg 06056 - 5809
Dr. Gösta Strasding, Usinger Str. 7, 60389 Frankfurt 069-462071 – 0173-6509056
Verpächter: Hess. Forstamt Schlüchtern, Schloßstr. 24, 36381 Schlüchtern
GJB Altengronau-Jossa
Flächen: Wald 124 ha Feld: 557 ha Wasser: 21 ha bejagbare Fläche 699 ha
Äsungsflächen: 2,5 ha im Feld / 0,5 ha im Wald,
Schneisen 400 m / Wegeränder 300 m
Ruhezonen: keine / beruhigte Zonen ja.
Pächterin: Birgit Landgraf-Schmidt, Tolnauer Str.13 a, 63571 Gelnhausen- Hailer, Tel: 0160-96091764
Hans-Wilhelm Weskott, Op de Kommer 2, 59164 Kamen, Tel.: 02307933127
JG.: Johannes Ullrich, Oberdorfstr. 3, 36391 Sinntal-Altengonau
GJB Bellings
Flächen: Wald: 213 ha Feld: 359 ha Wasser: 7 ha bejagbare Fläche 573 ha
Äsungsflächen: 3,0 ha im Wald, 3,0 Wildwiesen im Feld,
Wegeränder/ Polderplätze ja, ohne Flächenangabe
Ruhezonen: keine / beruhigte Zonen ja.
Hauptpächter: Dr. Fritz, Leukart, Seidelbastring 29 3681 Schlüchtern, Tel.: 0172-7227040
Federführung: Georg Wohlfart, Grundstr. 67 A, 36381 Schlüchtern-Wallroth
Tel.: (Büro) 06108 – 79 65 525 / 06108 – 79 65 526
JG.: Jürgen Simon, Am Erlesbach 1, 36396 Steinau-Bellings
Verp. Staatl. EJB Hirschbach
Flächen: Wald: 385 ha Feld: 0 Wasser: 0 bejagbare Fläche 385 ha
Äsungsflächen: 3 ha im Wald / Schneisen 200 m,
Ruhezonen: 30 ha, beruhigte Zonen ja.
Pächter: Heinrich Bös, Am Krebsrain 5, 63628 Bad Soden-Salmünster, Tel.: 06056 - 2478
Verpächter: Hess. Forstamt Schlüchtern, Schloßstr. 24, 36381 Schlüchtern
GJB Salmünster I
Flächen: Wald: 231,2 ha Feld: 162,8 ha Wasser:0,8 ha bejagbare Fläche 395 ha
Äsungsflächen: 1,8 ha im Feld / 1,5 ha im Wald (keine weiteren Angaben)
Ruhezonen: keine, beruhigte Zonen keine.
Pächter: Jürgen Böhle, Seidenröther Str. 1, 63628 Bad Soden-Salmünster
Stefan Auerbach, Haselmühle, 63619 Bad Orb, Tel.: 06052 - 909432
JG.: Edgar Kleespies, Eger Str. 10, 63628 Bad Soden-Salmünster
Für die Revierberatung in den 5 Pilotrevieren konnte Herr Wildmeister Artur Amann, Weiterstadt, gewonnen werden.
Revierberatung am 15. März 2014, zunächst in den drei Revieren GJB Altengronau, GJB Bellings und verp. staatlicher EJB Hirschbach
Eine zweite Revierberatung findet Anfang April in den Revieren Alsberg und Salmünster statt. Es wurden jeweils Äsungsflächen im Wald besichtigt.
In der Niederschrift der Revierberatung zur Anlage und Pflege von Wildäsungsflächen – Dauergrünland schreibt Hr. Wildmeister Amann:
Unabhängig von den Ergebnissen der Bodenuntersuchung in Ihren Revieren möchte ich Ihnen zur „Erinnerung“ nochmals meine Vorschläge zur Äsungsverbesserung darlegen, inwieweit Sie diese vor Ort
umsetzen können, müssten Sie noch mit den Inhabern des Jagdrechts klären.
Im Grundsatz gilt: Wenn in einem Revier nicht gefüttert wird, benötigt man für ein Stück Rotwild eine Fläche von ca. 1 500 qm. Diese Zahl ergibt sich aus dem Nahrungsbedarf für ein Stück
Rotwild.
Bestandsaufnahme:
Teilweise sind die Äsungsflächen so stark beschattet, dass keine hochwertigen Äsungsflächen zu erwarten sind! Unter diesen Umständen sind die möglichen Erträge so gering, d.h. sie
können den Nahrungsbedarf des Rotwildes nicht decken.
Revier Altengronau: Bestandsaufnahme der 3 Grünäsungsflächen zu Anfang der Vegetationszeit
Äsungsfläche im Waldbereich
Diese Fläche soll bearbeitet und neu angelegt werden
Äsungsfläche im Waldbereich - günstig und ruhig gelegen -
Hier wäre mehr Lichteinfall für noch besseren Wuchs von Vorteil
Wildmeister Amann (links) im Beratungsgespräch mit Pächter Weskott
Bestandsaufnahme:
> Die von der Forstverwaltung angebotenen Flächen zur Anlage von Wildäsungsflächen bzw. Jagdschneisen sollten nicht ausgeschlagen werden, dies gilt insbesondere
für die Fläche gegenüber des Kulturgatters.
Nach dem Einschlag einiger Lärchen könnte dort kurzfristig eine Wildäsungsfläche angelegt werden. Aufgrund der ungünstigen West-Ost-Richtung und der herauswachsenden Douglasien dürfte diese Fläche
sehr schnell unter der Beschattung leiden, könnte aber weiterhin in der Nähe der zukünftigen Einstände als Jagdschneise von allergrößter Bedeutung sein!
Geräumte Fläche zur Neuanlage einer Äsungsfläche
Vorbereitung zur Einsaat und unten bester Aufwuchs
Großflächige vorhandene Wildwiese im Wald mit sichtbar gutem Kleebewuchs
Wildmeister Amann im Beratungsgespräch mit Hr. Wohlfart
Wildmeister Amann, Anneliese Merx, Heinrich Bös und Georg Wohlfart
Bestandsaufnahme:
> Noch in diesem Frühjahr Schwadereinsatz zur Moosbekämpfung.
> Anfang September Nachsaat einer
Kleekräutermischung und Waldstaudenroggen
> 2. Fläche: nach Umbruch Neueinsaat mit einer mehrjährigen
Waldpioniermischung
Die RRS Arbeitsgruppe Lebensraum besichtigt mit Wildmeister Amann und dem Revierinhaber die Wildwiesen im Revier Hirschbach.
Wildmeister Amann im Fachgespräch mit dem Revierpächter H. Bös und den Teilnehmern R. Hacker und E. Brasch.
Wildwiese sollte im Frühjahr bearbeitet werden
Wildwiese zur Neueinsaat vorgesehen
Wildmeister Amann berät Jagdpächter Bös anhand eines Kompasses für die Anlage der Wildäsungsfläche
Pflanzenart oder Mischung |
Saatzeiten | Saatgutbedarf pro ha |
Deckfrucht | Mögliche Erträge |
Waldstauden- |
April-September | Bis 120 kg | Bis 30 dt/ha Körner | |
Hafer |
März / April | 145 – 175 kg | Bis 60 dt/ha Körner | |
Topinambur | März / April | 1600 – 1800 kg | Bis 200 dt/ha Knollen | |
Wiese für Rotwild | April -September | 30 – 40 kg | Hafer/ Wald- staudenroggen |
Bis 380 dt/ha Grünmasse |
Rotklee | März - September | 20 kg | Bis 400 dt/ha Grünmasse | |
Perserklee | April - Juli | 15-20 kg | Bis 650 dt/ha Grünmasse |
Düngung: Flächengröße, Äsungsintensität und Wilddichte bestimmen
die Art der Düngung!
Wildmeister Amann hat stets interessierte und aufmerksame Zuhörer
Wildmeister Amann bespricht und erklärt die mittlerweile eingegangenen Ergebnisse der gezogenen Bodenproben. Eine wichtige Grundlage für eine gezielte ertragreiche Bewirtschaftung der Äsungsflächen, und weist darauhin die gegebenen Düngungsempfehlungen zu beachten um Defizite zu vermeiden und zu einer ausgewogenen Bodenstruktur zu gelangen.
Die vorhandenen Wildwiesen sind gepflegt und in einem sehr guten Zustand. Weitere Pflanzenvielfalt könnte durch Nachsaat erfolgen.
Anpflanzen eines Sichtschutzes mit einer Spezies Wildkirsche, die mannshoch
wächst und nicht verbissen wird.
Waldinnensaum bepflanzen
Pächter Roland Hacker (Bildmitte) berichtet über die Zusammensetzung
des ausgebrachten Saatgutes auf der vorgezeigten Wildwiese
Eine vorbildlich angelegte Wildwiese mit viel Masse und Pflanzenvielfalt
Eingesäte Äsungsfläche, hier könnte die
Wildkirsche als Sichtschutz vor der
Kanzel angepflanzt werden.
Waldinnensaumbepflanzung ist angebracht.
Die auf der Wildwiese angepflanzten Apfelbäume und Kastanie werfen zwar Schatten
auf die Fläche, bieten aber auch Nahrung für das
Rotwild.
> Vorbildlich angelegte Äsungsflächen
> Reichlich Nahrungsangebot durch Heidelbeerflächen
> Neuanlage einer weiteren Äsungsfläche
Die beiden Jagdpächter Jürgen Böhle und Stefan Auerbach führen die Teilnehmer an eine der zahlreich vorhandenen Wildwiesen
Ratschläge werden erteilt
Eingesäte große Wildäsungsfläche
mit Sommerweizen
- erweitert durch eine große Maisfläche
Große Heidelbeerflächen bieten gute natürliche Nahrung für alles Wild
Diese angelegte Wildwiese mit einem ausgeprägten Waldinnensaum,
in ruhiger Lage, hat durch das Mulchen ihre Pflanzenvielfalt verloren.
Viel Masse aber wenig Pflanzenvielfalt.
Wildmeister Amann macht Verbesserungsvorschläge.
Fläche mit Kirschenstrauch-Wildwuchs. Wildmeister Amann rät die Fläche zu belassen und ein Schneisekreuz zur Bejagung anzulegen.
Angesäte Wildäsungsfläche auf einer Stromtrasse. Waldstaudenroggeneinsaat wäre auf dieser Fläche angebracht
Zum Abschluss der erfahrungsreichen Revierbesichtigungen und Revierberatungen zufriedene Teilnehmer.
Fazit: Anlässlich der Revierbesichtigungen und Revierberatungen an zwei Tagen in 6 Revieren des Rotwildringes Rotwildgebiet
Spessart konnte Wildmeister Artur Amann viele Fragen der Revierinhaber beantworten und aus seinem reichen Erfahrungsschatz wertvolle Hinweise und Hilfen zur Äsungsverbesserung und
Lebensraumgestaltung geben. Eine wertvolle Verbesserung des vorgefundenen Lebensraumes wird damit erreicht.
Die Arbeitsgruppe Lebensraum bedankt sich bei Wildmeister Amann und wird ihre weitere Arbeit nach seinen Ratschlägen weiterführen. Der Dank geht auch an alle Revierinhaber, die sich durch
ihre Mitarbeit für die Arbeit der RRS AG-Lebensraum mitgetragen haben.
Im Mai 2014
Bericht und Fotos Anneliese Merx
Die Dokumentation wurde anlässlich der Hegeschau am 24. Mai 2014 präsentiert und fand rege Beachtung.
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