Wir trauern
Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden
Dr. Paul-Joachim Hopp, Forstdirektor a.D.,
Jossgrund-Lettgenbrunn,
der am 20. April 2017 im Alter von 89 Jahren verstarb.
Ihm ein ehrendes Gedenken zu bewahren und uns auch weiterhin für das Rotwild einzusetzen, wird uns Verpflichtung sein.
Der Vorstand
Hegegemeinschaft Rotwildgebiet Hessischer Spessart
Bad Orb 20.04.2017
Nachruf
Der Vorstand und die Mitglieder des Rotwildringes Hessischer Spessart trauern um ihren Ehrenvorsitzenden Dr. Paul Joachim Hopp der im Alter von 89 Jahren verstarb. Dr. Paul Joachim Hopp wurde am 29.2.1928 in Ludwigslust/Mecklenburg geboren. Seiner Heimat war er bis zu seinem Tod eng verbunden. Politische Gründe zwangen ihn 1949 zur Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Nach Studium und Referendarzeit übernahm er 1965 als Forstamtsleiter das damalige Forstamt Burgjoß, heute Jossgrund, dem er von 1965 bis 1992 vorstand. Seinen Berufsweg beendete er als Referent für Forstnutzung und Holzmarkt beim Landwirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern nach der Wiedervereinigung.
Von 1968 bis 1988 stand Dr. Hopp als Vorsitzender und Sachkundiger an der Spitze des RRS und machte das Gedankengut „Vorreyers“ zur Richtschnur für die Hege und Bejagung des Rotwildes im hessischen Spessart. So wurde im April 1969 eine Satzung, die größtenteils seine Handschrift trug, den Mitgliedern vorgestellt. Der Leitgedanke der Satzung wendete sich vom Güte- und Stärkeprinzip ab zum heutigen dominierenden Altersklassenprinzip. So war Dr. Hopp auf Grund seines Wissens und Könnens von 1974 bis 1995 Mitglied des DJV-Schalenwildausschusses und von 1977 bis 1991 Bezirksjagdberater im Bereich des RP Darmstadt und als solcher Mitglied des Landesjagdbeirates.
Dr. Hopps Idee war die Gründung eines Schwarzwildringes nach dem „Lüneburger Modell“. So wurden im Jahre 1989 die Grundsätze zur Bejagung des Schwarzwildes im Rotwildgebiet Spessart im Jagdhaus Horst vorgestellt. Als sich die ersten Erfolge einstellten, brach in den Löwensteinschen Revieren die Schweinepest aus und es musste eine verstärkte Bejagung des Schwarzwildes vorgenommen werden um die Verbreitung der Schweinepest einzudämmen, was hiermit das Ende des Schwarzwildringes bedeutete.
Im Jahre 2006, nach Rücktritt des damaligen Vorstandes und Sachkundigen des RRS, stellte sich Dr. Hopp zur Ernennung als Sachkundiger des RRS, zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Vorstand war es sein Anliegen die stark angestiegene Rotwildpopulation und die dadurch erhöhten Schälschäden in den Staats- und Kommunalwäldern abzusenken.
Im Jahre 2013 beendete Dr. Hopp seine Tätigkeit im Vorstand und als Sachkundiger des RRS, stand aber weiter zur fachlichen und sachlichen Beratung zur Verfügung.
Die Arbeit mit den Hunden im jagdlichen Einsatz war ihm Verpflichtung, wobei er mit seinen Wachtelhunden und Hannoverschen Schweißhunden bei der Nachsuche auf Schalenwild unermüdlich im Einsatz war.
Viele seiner jagdlichen Erinnerungen hat er in seinen Büchern festgehalten. Im Jahre 1973 erschien „Das magische Gespann“ - Nachsuchen mit Wachtelhunden -, 1984 „Weite Pirsch“ - von Jägern, Wild und Hunden - und 2000 „Auf den Wechseln der Zeit“ - von Wild, Jagd, Revieren und Jägern sowie der suchenden Hunde - .
Am 28.2.2017 hatte Dr. Hopp alle ihm persönlich nahestehenden Personen zu einem Frühschoppen eingeladen um bei guten Gesprächen und Erinnerungen einige Stunden, anlässlich seines Geburtstages, zu verbringen. Umso betroffener waren wir von der Nachricht über sein Ableben am 20.4.2017.
Walter Geipel