Hegeschau der Rotwildhegegemeinschaften Spessart am 03.08.2024 in Bad Orb
Die Rotwild Hegegemeinschaften im Hessischen Spessart veranstalteten am 03.08.24 im Gartensaal der Konzerthalle Bad Orb, nach 2 Jahren, wieder Ihre große Hegeschau rund um die Themen Wildbiologie, die Bejagung und die Wechselbeziehung auf den Lebensraum der größten im Spessart heimischen Wildart.
Begleitet von den Jagdhornklängen der Bläser der Kreisjagdvereine Gelnhausen und Schlüchtern eröffnete Stefan Auerbach die Rotwildhegeschau und begrüßte die zahlreichen Gäste aus dem Spessart und ganz Hessen.
Die Hegeschau fand zum ersten Male gemeinsam mit der Hegegemeinschaft Spessart und dem Rotwildring Spessart statt.
Auerbach erläuterte Projekte rund um die Wildart Rotwild in ganz Hessen und lobte ausdrücklich die sachliche und kompetente Zusammenarbeit mit dem neuen CDU geführten Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Forsten Jagd und Heimat.
Die Gesamte Rotwildstrecke beträgt im Rotwildgebiet Hessischer Spessart, im Jagdjahr 23/24 = 919 Stück, was einer prozentualen Erfüllung vom Abschuss- Soll von 74% entspricht.
Christian Münch, Leiter des Forstamtes Jossgrund und Vorsitzender der Rotwild Hegegemeinschaft Spessart, erläuterte die letztjährigen Ergebnisse, Schälschadens- Erhebung im Rotwildgebiet, und stellte heraus, dass die Ergebnisse mit 0,2% bei der Buche und 0,8% bei der Fichte unter den festgelegten Schwellwerten (0,5% Buche/1% Fichte) liegen und somit deutlich unter dem zehnjährigen Mittelwert liegen.
Eine deutliche Bedrohung sah Münch in der Afrikanischen Schweinepest, die sich in Hessen derzeit ausbreitet, und in dem Spessart angrenzenden Waldgebieten bereits nachgewiesen wurde. Diese Situation kann bei einem Ausbruch im Spessart zu einem flächendeckenden Jagd- und Waldbetretungs-Verbot führen.
Maarten Fijnaut berichtete aus der Verbandsarbeit des Landesjagdverbandes Hessen und stellte einen Änderungskatalog zur Hessischen Schalenwildrichtlinie vor, der von allen hessischen Rotwildgebieten unter Leitung des Landesjagdverbandes Hessen erarbeitet wurde. Dieser Katalog wurde dem Jagdministerium übergeben und soll die Schalenwildrichtlinie nach Wildbiologischen Erkenntnissen verbessern, um z.B. der fortschreitenden Genverarmung beim hessischen Rotwild entgegen zu wirken.
Christian Rietz-Nause, Förster seit 35 Jahren und überregional bekannter Schweißhundeführer, erläuterte eindrucksvoll und sehr kompetent die Wechselbeziehung von Bejagungsstrategien, Zusammensetzung der Jagdstrecke auf Bestandshöhe, Schälschadenssituation und Gesundheit des Rotwildbestandes.
Sein Sohn Hendrik Rietz-Nause, ebenfalls Förster und Schweißhundeführer übernahm die Vorstellung der ausgestellten Trophäen und erklärte mit einem großen Fundus an wildbiologischem Wissen das Zusammenspiel von Genetik und Lebensraum beim Rotwild.
Eine tolle Veranstaltung für die Freunde unserer größten heimischen Wildart.
Auch die Gelnhäuser Neue Zeitung berichtet::